MTB-Engelcup 2011

Mountain-Bike Marathon
Engel-Cup
16. Okt. 2011


Am Rande der Schwäbischen-Alb in Daugendorf findet dieser anspruchsvolle Mountain-Bike Marathon statt.
 


Rennbericht:

Im heurigen Jahr fand der Engelcup zum 10. mal statt und es gab neben der Fahrereinzelwertung auch eine Teamwertung. Für mich persönlich war es die 7. Teilnahme mit einem krankheitsbedingten Ausfall 2009.

Ein Team musste mindestens aus 4 Fahrern bestehen und wir 3 "alten Hasen" mussten erst noch einen 4 Mann finden. Wie der Zufall es will, haben wir rechtzeitig den "Rennradfuchs" Xaver mit aufnehmen können. Die Namensgebung für das Team "Bussenexpress" wurde ebenfalls schnell vollzogen.

Die Anmeldeliste für dieses Jahr war so lange wie noch nie. Schlussendlich waren 429 Fahrer in 41 Teams aus der Region und weiterem Umfeld am Start. Wie schon aus den früheren Jahren zu erkennen war, nimmt die Zahl der guten Fahrer stetig zu.

Die Wetterbindungen am Renntag waren nicht besonders gut, allerdings war es auch schon wesentlich schlechter. Wichtig war vorallem, dass es trocken war. Die Temperaturen am Start lagen im niedrigen einstelligen Bereich und der Nebel war relativ dicht.

Meine Fan's (Oma und Opa) sind extra für diesen Tag angereist und waren zusammen mit dem Rest der Familie am Start und später am Wadenbeisser als Zuschauer.

Pünktlich um 11 Uhr fiel der Startschuss und die Menge setzte sich in Bewegung. Eine kleine Änderung in der Streckenführung gab es gleich auf den ersten Kilometern. Um die Unfallgefahr zu entschärfen, führte die Strecke zuerst geradeaus auf dem befestigten Weg auf der Ebene in Richtung Bechingen. Nach einer Kehrtwende ging es leicht den Berg hinauf und auf der Höhe des Sportplatzes zurück auf die alte Route.

Das Tempo zu Beginn war erfahrungsgemäß hoch und ich versuchte so gut als möglich mitzuhalten. Der erste steilere Anstieg nach der Unterführung ging schon ganz flott nach oben. Der Zeitrückstand, aufgrund der längeren Fahrstrecke, gegenüber der bisherigen Route war bei meinem ersten Messpunkt ungefähr bei 1,5 - 2 Minuten.

Nach ca. 15 bis 20 Minuten Fahrzeit zieht sich das Feld schon sehr in die Länge und es wird etwas aufgelockerter. Die Zufahrt in Richtung Grillplatz in Pfummern ging ohne Probleme, auch die Wege in der Grüninger-Ebene waren in einem sehr guten trockenen Zustand.

Die kühlen Temperaturen spürte ich dann irgendwann nicht mehr und fühlte mich im Trikot richtig wohl, obwohl ich verhältnismäßig "dünn" angezogen war. Im Vergleich zu den letzten Jahren stieg auch der Puls nicht zu weit nach oben an und die Aufregung war auch geringer. Vielleicht liegt es mittlerweile an der "Routine" oder auch am guten Trainingszustand.

Die Bergfahrt an der "Weißer-Steige" verlief ebenfalls gut und die Zeit oben versprach Gutes. Bei meinen vorangegangen Trainingsfahrten lag ich ähnlich, obwohl die Strecke nach dem Start im Rennen länger war. Am höchsten Punkt auf dem Tautschbuch kam endlich die Sonne heraus und der blaue Himmel war zu sehen.

Die Zufahrt zum Wadenbeisser lag herrlich in der Sonne und man konnte selbst als Fahrer die vielen Menschen entlang des steilen Abschnittes schon von weitem stehen sehen. Es ist wie jedes Jahr ein Erlebnis zwischen den vielen Menschen hoch zu fahren und angefeuert zu werden.

Nach dieser Strapaze ging es nach einem weiteren kleinen Anstieg auf die lange Abfahrt in Richtung Zwiefalten bzw. Brauereihang. Der steile Brauereihang war aufgrund der vorangegangenen Wetterbedingungen in gutem Zustand und ich selbst konnte ihn relativ schnell bewältigen und kam unten auf dem trockenen Brückle sicher an. Die persönliche Zwischenzeit war prima.

Der einzige feuche Abschnitt war von Zwiefalten in Richtung Radlerherberge, zudem kam auch noch Gegenwind auf. Allerdings dauert die Fahrt nur ca. 3 Minuten.

Die Auffahrt nach der Radlerherberge in Richtung Wald ist jedes Jahr zäh und man muss dann schon etwas beissen. Nach dem Ende der Teerstrecke ging es in dem Waldabschnitt auch auf relativ trockenen Abschnitten weiter. Selbst die berüchtigte Schlüsselstelle ging problemlos zu fahren, allerdings musste ich kraftbedingt dort erstmals in den 1. Gang zurückschalten.

Nach diesem Abschnitt kommt nur noch der Singletrail, auch hier verlief alles ohne Schwierigkeiten. Die Stoppuhr am Lenker versprach immer noch eine sehr gute Zwischenzeit.

Vorbei am Funkmast ging es die letzte längere Steigung nach oben. Dort lief ich auf eine kleinere Gruppe auf, die aber beim Abfährtsfahren den Abstand schon wieder vergrößerte.

Der letzte Anstieg vor der langen Teerabfahrt in Richtung Bundesstraße war dann auch schnell erreicht und somit waren die größten Anstrengungen getan. In den Tagen vor dem Rennen haben Waldarbeiter den Teerweg stark verschmutzt und es lagen noch einige abgesägte Äste usw. herum. Die Fahrspur in der Mitte war die beste Lösung, da der Weg im Normalzustand links und rechts schon Löcher im Asphalt aufweist. Kurz zuvor hatte ich noch einen Biker mit einem leichten Hinterradschaden (Achter und streifende Scheibenbremse) überholt, der mich allerdings in höchst riskanter und quasi dummer Manier auf dem schnellen Bergabstück rechts überholte. Die Geschwindigkeit in diesem Bereich liegt gut zwischen 40 und 50 km/h. Es ist garnicht auszudenken, was bei einem Sturz auf diesem Abschnitt passieren würde.

Nachdem dieser Biker allerdings nur wenige Meter weiter vor mir herfuhr, konnte ich ihn kurz darauf bei einer kleinen Steigung wieder überholen, da ihm dort der Schwung fehlte und auch mir das Tempo nahm. Daraus war abzuleiten, dass er die Streckenverhältnisse nicht kannte, sonst hätte er sich gescheiter verhalten.

Bis ins Ziel war es diesmal aufgrund der neuen Streckenführung etwas weiter und es zog sich in die Länge. Auf der Ebene von Bechingen in Richtung Ziel kam auch noch ein lebhafter Gegenwind auf, der die letzten Kraftreserven aufbrauchte.

Nach einer Zeit von 2:06:37 war ich im Ziel angelangt und freute mich über die sehr gute Leistung. Es war von allen meinen bisherigen Teilnahmen die beste Leistung. Dazu beigetragen haben sicher auch die guten Streckenverhältnisse und der Trainingszustand.

Michael war gute 3 Minuten vor mir im Ziel und Xaver musste bei seinem Debüt aufgrund einer technischen Panne leider einige Minuten Rückstand in Kauf nehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir mehr oder weniger gleich auf. Manfred kam ca. 20 Minuten nach mir ins Ziel und lag unter 2 1/2 Stunden.

Im Ziel waren wir alle wieder glücklich und freuten uns über den gelungenen Tag. Anschließend gab es noch das obligatorische Spaghetti-Essen im Zelt mit der Siegerehrung.



In der Zeit zwischen dem MTB-Event in Frohnstetten (17.09.11) und dem heutigen Tag bin ich nochmals knapp 1000km bei ca. 15000Hm unterwegs gewesen. Dies war aber auch nur aufgrund der trockenen Wetterverhältnisse im September und Anfang Oktober möglich.


Die klassische Engelcup-Strecke habe ich in dieser Zeit insgesamt 4mal abgefahren:


25.09.11 - 2:07:30 (trocken, 24°C)
30.09.11 - 2:02:30 (trocken, 17°C, beste Verhältnisse)
03.10.11 - 2:01:30 (trocken, 21°C, beste Verhältnisse)
12.10.11 - 2:04:45 (teils feucht, 13°C, windig)


Bei der Fahrt am 12.10.11 waren im Bereich der langen Teerabfahrt nach dem letzten Anstieg die Waldarbeiter am Werk. An diesem Tag war es richtig feucht und rutschig durch den Dreck. Das allerbeste war das über den Weg gespannte Seil mit einem Hinweisschild "Waldarbeiten" an der kleinen Weggabelung im unteren Bereich. Nur durch eine Vollbremsung aus 40 - 50 km/h konnte ich einen Unfall verhindern, ansonsten hätte das Seil mich im Bereich der Brust und Hals vom Rad gezogen ...
 
 
Ergebnisliste: www.engelcup.de