Heinzen

Stall und Heinzen vom Mesnerstall in Mittelberg

Keine fragenden Blicke mehr ...


Fragende, ratlose Blicke von Gästen, die sich nicht erklären können was die „Heinzen" an vielen Walser Ställen zu bedeuten haben, gibt es im Tal seit dem vergangenen Sommer nicht mehr. Der Vater des Walser Kulturwegs, Wolfgang Hilbrand, hat sich intensiv mit der Aufarbeitung des Themas auseinandergesetzt und für 15 Standorte Informationstafeln im Design der Kulturweg-Tafeln entworfen.


Auf der Hinweis-Tafel "Heinzen" ist zu lesen:
  • Verwendung zum Aufhängen des Grases bei Schlechtwetter
  • In kleinen Büscheln wird das Gras über die drei Querstäbe gelegt
  • Durch diese Art der Lufttrocknung erhält das Heu eine neue Qualität
  • Aufgrund moderner Technik sieht man heute selten Heinzen auf den Wiesen der Walser Bauern
  • Heinzen hängen an typischen Walserställen unter den Vordächern an zwei Heinzenlatten



  • In Riezlern, Hirschegg, Mittelberg und Baad stehen die Info-Tafeln auf stark frequentierten Wegen, die direkt an mit Heinzen bestückten Ställen vorbei führen. Solche Standorte zu finden, so Wolfgang Hilbrand, war gar nicht so einfach. Denn meistens stehen die Ställe doch ein wenig abseits der Wanderwege und damit sind sie zum Anbringen von Informationen ungeeignet. Damit die schriftlichen Infos zum Thema „Heinzen" auch tatsächlich angebracht werden konnten, musste zudem das Einverständnis der Stallbesitzer eingeholt werden. Manch Einer war recht froh darüber, gehörten die gerne gegebenen Auskünfte an fragende Touristen doch schon fast zum Alltag. Wolfgang Hilbrand führte die Gespräche und konnte schließlich nach intensivem Suchen 15 zentral platzierte Stallgebäude ausmachen.


    „Information zur bäuerlichen Kultur"
    Unter dem Motto „Information zur bäuerlichen Kultur" ist auf den Informationstafeln leicht verständlich die Funktion der Heinzen zum Trocknen des Heus erklärt. Eingebunden ist im Text auch die Walser Mundart, was für Hilbrand im Sinne des kulturellen Verständnisses „besonders wichtig" war. 6 Tafeln stehen an Stall-Standorten in Mittelberg, 5 in Hirschegg, 4 in Riezlern und eine in Baad.


    Kulturweg-Design
    Den Stein ins Rollen gebracht hat ursprünglich Hebamme Resi Felder. Am Anfang stand ein Gespräch mit Rolf Köberle von Kleinwalsertal Tourismus, der sich dem Heinzen-Thema annahm und mit Wolfgang Hilbrand einen kulturell versierten Fachmann für das Projekt ausfindig machte. Finanziert wurden die nach dem Wunsch von Hilbrand allesamt im Kulturweg-Design gefertigten Tafeln schließlich vom Kulturausschuss der Gemeinde Mittelberg mit Doris Krelle an der Spitze.