MTB-Engelcup 2008

Mountain-Bike Marathon
Engel-Cup
19. Okt. 2008


Am Rande der Schwäbischen-Alb in Daugendorf findet dieser anspruchsvolle Mountain-Bike Marathon statt.
 


Rennbericht:

Im Vergleich zum Vorjahr waren die Bedingungen perfekt, trockene Piste und angenehme Temperatur. Die Wartezeit in der Sonne am Start heizte mich immer mehr auf, sodass ich eigentlich etwas zu warm angezogen war. Ich ließ mich dadurch aber erstmal nicht irritieren und konzentrierte mich auf den Startschuss.

Die Startposition ganz links in Fahrtrichtung gesehen war wieder sehr gut und zudem stand ich relativ weit vorne. Wer bereits öfters dabei gewesen ist weiß, dass nach der ersten Linkskurve nach 200m die Straße nur noch halb so breit ist wie am Start. Der Flaschenhals an der Stelle bringt somit ein Unfallrisiko mit sich. Bei der 2. und die 3. Kurve geht es ebenfalls links herum bevor die 4. Kurve (Spitzkehre nach rechts) kommt. Hier ist es auf jeden Fall vorteilhaft, wenn man die Kurve von außen her anfährt. Bleibt man vorher immer links, so ist man automatisch in der Außenbahn. Soweit ist alles gut gelaufen und das Starterfeld hat sich schon etwas gedehnt.

Nach der Unterführung an der Bundesstraße kommt der erste knackige Anstieg. Da gibt es manche "Spezialisten" die meinen, ganz lässig an einem vorbei fahren zu müssen und spätestens ein paar Meter weiter vorne ist die Luft dann raus. Somit sind dann diejenigen als langsam fahrende Schikane unterwegs an denen man aber auch nur mühsam oder garnicht vorbei kommt, weil die Piste sowieso zweispurig manchmal auch dreispurig befahren wird.
Auf der Ebene der Grüninger-Wiesen ging es dieses Jahr perfekt dahin. Durch die trockene Fahrspur flog einem der Dreck nicht um die Ohren und ins Getriebe wie letztes Jahr.
Der nächste Anstieg zum Grillplatz verlief soweit auch gut, beinahe wäre es aber zu einem kleinen Zwischenfall gekommen. Ich bin in einer 3er Gruppe als Hintermann unterwegs und plötzlich wurde der Vordermann langsamer und der mittlere Fahrer bremste gleichzeitig ab. Mein Vorderrad und sein Hinterrad waren schon auf Tuchfühlung und ich erschrak in diesem Moment ein wenig. Zum Glück ging's noch mal gut ab und ich überholte dann kurz darauf die beiden Fahrer.

Bis zur Weißer-Steige ging's immer noch recht gut dahin und war in einer persönlich guten Zeit oben angekommen. Bei den nächsten 10 Minuten zur Anfahrt zum Wadenbeisser merkte ich aber schon langsam ein schleichendes "Müdewerden". Die Spritzigkeit war nicht mehr da. Durch die Zuschauermenge wurde man allerdings schon "hochgezogen", aber danach war niemand mehr da. Aus der Zuschauermenge zählte eine Person wieder die aktuelle Reihenfolge mit. Ich meinte noch auf Platz 95 zu liegen.

Nach dem Wadenbeisser und dem darauffolgenden kurzen Anstieg folgt die lange Abfahrt schlussendlich über den Brauereihang nach Zwiefalten. Auch dort ging es dieses Jahr wesentlich besser, weil es einfach nicht so nass und rutschig war. Die Zeit am Brückle in Zwiefalten war immer noch für meine Verhältnisse top.

Die 3 minütige Weiterfahrt entlang der Aache bis zur Radlerherberge zeigte schon einen gewissen Leistungsverlust. Mittlerweile haben sich Rückenschmerzen angekündigt, die auch durch bestimmte Streckübungen, soweit es auf dem Rad während der Fahrt möglich ist, sich nicht beseitigen ließen. Ich nehme stark an, die Ursache liegt beim Heckenschneiden im Garten vom Vortag. Kämpferisch wie ich bin biss ich die Zähne zusammen und nahm den steilen Anstieg nach oben in Angriff. Bei der Hochfahrt konnte ich manche Fahrer, Fußgänger oder Liegengebliebene noch hinter mir lassen ehe es an die Schlüsselstelle im Wald ging. Dank der guten Witterung ging's auch hier vorbei - ohne Absteigen. Allerdings hat dieser kurze Abschnitt extrem viel Kraft gekostet. An den verschiedenen Zwischenzeiten konnte ich schon erkennen, dass ich ab Zwiefalten etwas Zeit einbüßte.

Beim Singletrail war ich mehr oder weniger alleine in der Spur, sodass hier kein Engpass entstand. Die letzten Meter bis oben wurden immer länger und mühsamer. Die ersten Fahrer sind dann bereits im Ziel gewesen und man kann sich den Leistungsunterschied an der noch verbleibenden Strecke gut vorstellen.

Ich war heilfroh, als ich am letzten Anstieg vor der langen Abfahrt auf der Teerstraße in Richtung Bundesstraße und dann weiter bis zur Unterführung angekommen bin. Der Blick nach hinten war leer, d.h. ich habe keine direkten Verfolger im Rücken gehabt.

Bis ins Ziel schöpfte ich dann die letzten Kräfte aus um zumindest ein bisschen Schadens-begrenzung zu erreichen. Ich war wirklich erleichtert endlich vom Rad steigen zu können. Wahrscheinlich war ich von der letzten Trainingsrunde gut eine Woche vor dem Wettkampf so guter Dinge, dass es am "Tag X" halt nicht klappen wollte. Michael war schon eine Weile im Ziel, Florian folgte kurz nach mir. Auch Manfred erreichte seine neue persönliche Bestzeit.

Der Blick geht auf jeden Fall schon zum nächsten Engelcup. Bis dahin verbleiben noch einige schöne Radrunden ohne Doping.

 

Ergebnisliste: www.engelcup.de